Von wegen Start-up-Krise: Warum die deutsche KI-Szene trotz weniger Neugründungen floriert

Jahresbericht von appliedAI: Deutsche Ki-Szene wächst weiter (Beitragsbild: Klaus Knuffmann)

247 Start-ups mit Fokus auf künstlicher Intelligenz gibt es derzeit in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Zunahme von etwa 15 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht von appliedAI hervor. „Nur 15 Prozent“, mögen Kritiker jetzt anmerken. Immerhin wuchs die Zahl der KI-Start-ups von 2018 auf 2019 noch um ganze 62 Prozent. Doch es besteht kein Grund zur Sorge, denn um die deutsche KI-Szene steht trotz dieses Rückgangs gut.

So konnten die Unternehmen in diesem Jahr 24 Prozent mehr Kapital als im Vorjahr einsammeln und besitzen eine Überlebensrate von 90 Prozent. „Das ist ein großartiger Wert und zeigt, dass sich Start-ups mit KI-Fokus auch in Deutschland positiv entwickeln. Da Start-ups die Innovationsfähigkeit von Ländern spiegeln, ist es wichtig, ihre Entwicklung in Deutschland genau zu verfolgen“, wird Dr. Andreas Liebl, Managing Director von appliedAI, vom Münchener Gründerzentrum Unternehmertum, zu dem appliedAI gehört, zitiert.

Die positive Entwicklung in der deutschen KI-Landschaft zieht auch immer mehr Arbeitnehmer an: So kam aplliedAI zu dem Ergebnis, dass mittlerweile 23 KI-Start-Ups in Deutschland über 100 Mitarbeiter beschäftigen – 2019 waren es nur neun.

Ein signifikantes Ungleichgewicht besteht allerdings immer noch in der lokalen Verteilung. Ganze zwei Drittel der Start-ups sind in Berlin (95) und München (61) ansässig. Erst weit dahinter folgen Hamburg und Karlsruhe mit 14 beziehungsweise neun Unternehmen. 

Im Hinblick auf ihre Spezialisierungen sind die meisten der KI-Start-ups unterdessen in den Bereichen Fertigung, Transport, Mobilität und Gesundheit tätig und legen ihren Fokus auf B2B-Geschäfte.

Woran es einem Großteil der KI-Start-ups allerdings mangelt, ist eine vernünftige PR-Strategie. Zu diesem Ergebnis kam die Hamburger PR-Boutique Frau Wenk, die Clutch herausgibt, in einer eigens durchgeführten Analyse.

(Beitragsbild: Klaus Knuffmann)

Clutch-Redaktion