Von Criteo bis Salesforce: So wirbt die Digitalbranche beim Super Bowl 2022

So wirbt die Digitalbranche beim Super Bowl 2022.

Der Super Bowl ist nicht nur aus sportlicher Sicht Jahr für Jahr ein echtes Highlight, sondern auch unter Marketing-Gesichtspunkten. Von BMW bis Lay’s Chips sind alle erdenklichen Segmente vertreten. Die Spots sind aufwendig und gespickt mit internationalen Stars. Doch wie präsentiert sich die Digitalbranche beim diesjährigen Super Bowl am 13. Februar 2022? Genau das haben wir uns einmal näher angeschaut.

Criteo blickt in die Zukunft

Eigentlich möchte die Protagonistin des Criteo-Spots für den Super Bowl nur einen Kaffee trinken gehen – als sich plötzlich ein Portal öffnet, aus dem ihr zukünftiges Ich in futuristisch anmutender Montur erscheint, um sie davon abzuhalten. Nur Sekunden später öffnet sich ein weiteres Portal mit einer weiteren Variante ihrer selbst. Und noch eins. Und noch eins. Bis sie von unzähligen zukünftigen Versionen ihrer eigenen Person umgeben ist, die alle auf sie einreden. Doch das Ganze endet in einem schieren Durcheinander. Die Auflösung: Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Doch Criteo sorgt für ein offenes Internet, in dem Jede:r selbst entscheiden kann, was man besten für ihn oder sie ist. Claim: „The Future is Wide Open“. Für die Commerce Media Expert:innen ist dieser Spot die Premiere beim Super Bowl.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=UKVx0p2W0cs

Salesforce ganz geerdet

Mit Matthew McConaughey als Hauptdarsteller braucht Salesforce die Werbekonkurrenz beim Super Bowl nicht zu fürchten. Und auch die Message des Softwareunternehmens mit dem Motto #TeamEarth dürfte genau den aktuellen Zeitgeist treffen. Denn diese lautet implizit: „Warum sollten wir im Weltall oder in virtuellen Metaversen unser Glück suchen, wenn wir es in Form unseres Planeten Erde sprichwörtlich vor der eigenen Haustür haben? Vermittelt wird diese Message von McConaughey, der in Astronautenmontur unterschiedliche Orte auf der Welt mit einem Heißluftballon bereist und dazu aufruft, dem Leben auf der Erde nicht zu entfliehen, sondern es zu genießen und seinen Beitrag zu leisten, um es für alle besser zu machen. Dennoch kommt der Spot ohne bierernsten Pathos aus, sondern setzt stattdessen auf Humor und Leichtigkeit.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=tIp251KCz6k

Amazon: Kann Alexa Gedanken lesen?

Hört Amazons Sprachassistent Alexa uns dermaßen ab, dass er sprichwörtlich unsere Gedanken lesen kann? Viele Menschen fragen sich genau das immer wieder, manche machen es dem Onlineversandt-Riesen sogar zum Vorwurf. Diesen Spieß dreht Amazon in seinem Spot für den Super Bowl 2022 gekonnt um und zeigt in absurden Situationen und mit einem Augenzwinkern, wie es wäre, wenn Alexa tatsächlich unsere Gedanken lesen könnte. Dies mündet etwa in den Reminder daran, den eigenen Tod vorzutäuschen oder die Mitteilung beim Dinner mit Freunden, dass die Austern fünf Stunden lang im Auto lagen. Die Hauptrollen spielen Schauspielerin Scarlett Johansson und ihr Ehemann Colin Jost, die am Ende des Spots bilanzieren, dass es doch ganz gut ist, dass Alexa keine Gedanken lesen kann – bevor im Anschluss an diese Aussage „Little Lies“ von Fleetwood Mac einsetzt. Ein Schelm, wer Böses denkt.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=d0UEAr8I9G8

Booking.com und die Kraft der Fantasie

Für Super Bowl-Verhältnisse recht geerdet, aber nicht weniger clever, geht Booking.com seine Kampagne an: Der britische Schauspieler Idris Elba unterhält sich online mit den beiden US-amerikanischen Werbeikonen Isaiah Mustafa (Old Spice) und Jonathan Goldsmith (Dos Equis-Bier), um sie nach Tipps für die Arbeit als Werbe-Testimonial zu fragen. Beide kommen mit spektakulären Ideen um die Ecke, die jedoch für uns Zuschauer:innen nicht zu sehen sind, sondern lediglich unsere Vorstellungskraft anregen – ähnlich wie Booking.com unsere Urlaubsfantasien anheizen soll. Gleichzeitig kann man den Spot auch als kleinen Seitenhieb auf die oft üppig inszenierten übrigen Super Bowl-Spots verstehen.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=CWbmcw_GFbU

Rakuten kritisiert und wirbt für Konsum

Dass beim Poker nicht nur um Chips, sondern auch um Schuhe, Staubsaugroboter oder Fernseher gespielt werden kann, zeigt das japanische E-Commerce-Unternehmen Rakuten mit seinem Werbebeitrag zum diesjährigen Super Bowl. Einen solch absurden Bieterwettstreit liefert sich darin nämlich Schauspielerin Hannah Waddinham (u.a. „Game of Thrones“, „Ted Lasso“) mit ihrer Gegenspielerin – die sie letztlich mit ihrem Rakuten-Cashback-Guthaben aussticht. Rakuten führt damit unsere Konsumgesellschaft humorvoll ad absurdum – und ruft dennoch gleichzeitig zum weiteren Konsum auf.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=ft2aU_spYRo

Hinweis in eigener Sache: Clutch ist Teil der PR-Agentur Frau Wenk, deren Geschäftsführerin Andrea Buzzi auch Herausgeberin von Clutch ist.

Clutch-Redaktion