„Hört ihr mich jetzt?“ „Was ist denn das da bei dir im Hintergrund?“ Dies sind nur zwei der Fragen, die in letzter Zeit vermutlich ungleich häufiger gestellt wurden als üblich. Grund dafür sind die Videocalls, die während des coronabedingten Homeoffice in vielen Unternehmen zur Regel wurden. Zwar kehren langsam alle in die Büros zurück, die Chance ist aber dennoch hoch, dass uns Videocalls weiterhin begleiten werden. Unser Head of Newsroom Alexander Becker hat dies zum Anlass genommen, den Videoexperten Klaus Knuffmann, Gründer der Damn Good Video Academy, nach den Do‘s und Dont‘s beim Videocall zu fragen – passenderweise über Zoom (siehe Video unten).
Im richtigen Licht dastehen
Der erste Eindruck zählt auch virtuell und er bildet sich auch dort über das, was wir als erstes sehen. Das eigene Gesicht sollte daher in jedem Videocall gut ausgeleuchtet sein. Am effektivsten funktioniert das mit Tageslicht. Eine Fensterscheibe fungiert als eine Art Filter, der das Licht weich und natürlich auf das Gesicht fallen lässt. Die Nutzung von zusätzlicher Beleuchtung schließt das natürlich nicht aus und kann gerade der dunklen Jahreszeit sinnvoll sein. Von kompakten LEDs über Ringlichter bis hin zu aufwendigen Set-ups sind dabei je nach Budget und Platz keine Grenzen gesetzt.
Ton ist Trumpf
Nicht nur in Bezug auf Videokonferenzen, sondern ganz generell gilt beim Medium Video: Die Audioqualität ist der Schlüssel zum Erfolg und fast noch wichtiger als die Bildebene. Sobald der Ton in einem Video schlecht ist, schalten viele Leute sofort ab. Für eine Videokonferenz sollten Sie sich daher einen ruhigen Platz suchen, alle Türen schließen und das Smartphone stummschalten, um jegliche Störgeräusche zu vermeiden. Zur weiteren Verbesserung der Tonqualität können Sie mit einem Headset oder einem externen Mikrofon arbeiten, um den Ton genau dort abzunehmen, wo er entsteht. Achten Sie bei einem Headset aber möglichst darauf, In-Ear- und keine On-Ear-Kopfhörer zu verwenden. Letzteres kann schnell einen abgeschotteten Eindruck vermitteln, was Sie vor allem im Kundenkontakt vermeiden sollten.
Auf Augenhöhe kommunizieren
Nur weil der Sound stimmt, bedeutet das aber natürlich nicht, dass das Bild völlig egal ist. Dabei spielt auch die Kameraperspektive eine wichtige Rolle. Und die ist gerade bei Videocalls oft unvorteilhaft. So nutzen viele Menschen die integrierte Webcam ihres Laptops, die sie meist leicht von unten filmt. Dabei bekommen wir im schlimmsten Fall nicht nur ein Doppelkinn verpasst, sondern blicken automatisch auch auf unser Gegenüber herab, was unbewusst einen negativen Eindruck vermittelt. Um sich stattdessen auf Augenhöhe zu begegnen, sollte daher auch die Webcam auf Augenhöhe platziert werden. Im Zweifel lohnt sich dazu die Anschaffung eines externen Geräts.
Kleider machen Leute – auch virtuell
Kleiden Sie sich insbesondere bei eigenen Webinaren oder Kundencalls genauso, als wenn Sie den Termin von Angesicht zu Angesicht bestreiten würden. So vermeiden Sie nicht nur etwaige Peinlichkeiten, sondern erzeugen auch für sich selbst eine ganz andere Grundspannung, mit der Sie in den Termin gehen. Sogar die Auswahl der richtigen Schuhe kann dabei mitentscheidend sein, auch wenn diese nicht zu sehen sind.
Der optimale Hintergrund
Die Frage nach dem richtigen Hintergrund lässt sich vermeintlich leicht beantworten, bieten Zoom, Microsoft Teams und Co. doch mittlerweile zahlreiche virtuelle Hintergründe an. Viel mehr als ein Gag sind die meisten von ihnen aber nicht und für seröse Gespräche eher ungeeignet. Zumal sie immer ein gewisses Flimmern hervorrufen und für Unruhe auf der Bildebene sorgen. Auch ein eigener Greenscreen ist in der Regel nur dann sinnvoll, wenn man mit hoch professionellem Equipment arbeitet. Setzen Sie stattdessen auf einen plastischen Hintergrund, wobei Sie im Vorfeld testen sollten, was in Ihrem Bildausschnitt zu sehen ist. Das sollte logischerweise kein Berg dreckiger Wäsche sein, sondern zum Beispiel ein Sideboard mit passenden Gegenständen oder eine dezente zusätzliche Lichtquelle.