Er kann es einfach nicht lassen! Elon Musk zeigt weiter seine Musk(eln)

Die Entlassungen per E-Mail gingen dem Multi-Milliardär Elon Musk noch nicht weit genug. Nun folgte eine weitere digitale Post an alle Mitarbeiter, die die Twitter Firmenkultur radikal von links nach rechts dreht.

Homeoffice? Work-Life Balance? Für Musk ist das Schnee von gestern

Die Mitarbeiter bei Twitter können Außenstehenden eigentlich nur noch leidtun. Erst kommt der neue Chef in die Firmenzentrale gewalzt, macht daraus mitsamt Waschbecken einen PR-würdigen Stunt und feuert den Aufsichtsrat, um nur kurz danach, mitten in der Nacht am 27. Oktober eine E-Mail zu schreiben, mit der er die bisherige Firmenkultur von Twitter radikal ändert. Denn Homeoffice gibt es ab sofort nicht mehr. Mindestens 40 Stunden pro Woche sollen die Mitarbeiter ab sofort im Büro verbringen. Nur diejenigen Angestellten, die aufgrund von körperlichen Einschränkungen nicht ins Office in San Francisco kommen können, dürfen weiter remote arbeiten. Alle anderen brauchen eine dezidierte Erlaubnis – von ihm direkt erteilt.

Als Grund nennt Musk, dass nicht klar sei, ob Twitter den aktuellen Einbruch in vielen Teilen der Weltwirtschaft überleben werde. Eine Insolvenz des Social-Media Riesen sei nicht ausgeschlossen.

Dagegen lag Twitter Mitgründer Jack Dorsey bisher das Wohlbefinden der Belegschaft am Herzen. Er setzte auf eine, für amerikanische Verhältnisse, ausgeglichene Work-Life Balance mit freien Tagen. Dass Musk das anders sieht, dürfte keine Überraschung sein, zitierte er doch seine Mitarbeiter bei Tesla und SpaceX schon vor einer Weile aus dem Homeoffice zurück in die Büros Und dass Angestellte bis zum Management – oder diese vielleicht besonders – lange Tage arbeiten und dabei auch im Büro campieren, setzt der Multi-Milliardär voraus.

Elon lässt seine Musk(eln) jedoch inmitten eines allgemeinen – und von den Generation Y und Z beflügelten – Trends, weg vom inzwischen altertümlich erscheinenden harten Kapitalismus spielen. Sich zu Tode zu schuften ist out. Das zeigt auch der immer drastischer werdende Fachkräftemangel, der alle Industrienationen betrifft, deutlich.

Ist Musk das und sein eigenes Image, das auch auf seine Konzerne abfärbt, egal? Schwimmt er gerne gegen den Strom? Es scheint fast so. Oder ist es eine Strategie, dessen genialer Kern sich nur wenigen offenbart? Fragen über Fragen, die sich erst mit der Zeit beantworten lassen. Was bleibt ist eine gewissen Faszination, wie beim sprichwörtlichen Unfall, bei dem man auch nur schwer wegsehen kann. Bis dahin lesen Sie doch die anderen spannenden Artikel unseres C-Level Briefings. Es ist auf jeden Fall auch Lustiges dabei. Jetzt auf LinkedIn abonnieren!

Bildquelle Beitragsbild: Pixabay / mohamed_hassan

Clutch-Redaktion