Jahresbericht von appliedAI: Deutsche Ki-Szene wächst weiter (Beitragsbild: Klaus Knuffmann)

CES: 7 Tech-Gadgets, die wir nicht brauchen, aber trotzdem super finden

Von Julia Mengeler

Heute geht in Las Vegas die Consumer Electronics Show (CES) zu Ende. Auf rund 2,6 Millionen Quadratmetern Fläche präsentierten Tech-Konzerne und Konsumgüterproduzenten der Welt ihre Neuheiten. Zwischen den erwartbaren Standardexponaten wie Fernseher, Notebooks und Smartphones gab es auch allerhand Tech-Kuriositäten zu bestaunen. Wir haben uns sieben Gadgets genauer angeschaut, von denen wir wissen, dass wir sie nicht brauchen und dennoch super finden.

KI-gesteuerte Lampe soll Kaffee als Wachmacher ablösen

Die „Digital Caffeine Lights“ des südkoreanische Unternehmens Luple sollen wie ein digitaler Wachmacher funktionieren. Es ist eine smarte Lampe, die mithilfe von künstlicher Intelligenz das Licht so reguliert, dass es die Konzentration fördert. Eine Deep-Learning-Technologie, die auf Computer Vision basiert, lernt das Verhalten des Users zu analysieren. Zeigt dieser Anzeichen von Schläfrigkeit oder schweift von der ausgeführten Tätigkeit ab, wird die smarte Leuchte aktiv. Das sei viel besser für die Gesundheit als übermäßiger Kaffeekonsum, so der Hersteller. Knackpunkt: Die KI beobachtet den User fortwährend über die Smartphone-Kamera. Dann vielleicht doch besser eine Tasse Kaffee trinken oder ein Runde um den Block gehen.

Hausroboter überbringt Nachrichten

Aus Japan kommt ein kleiner Roboter für den Hausgebrauch. Bocco Emo soll laut Hersteller als Kommunikationsknotenpunkt für die Familie fungieren. Allerdings spricht er eine eigene Sprache. Auf Äußerungen seiner Mitbewohner reagiert er in Emo-Sprache oder einfach mit einem Kichern. Es sei denn, er liest vor. Und zwar Textnachrichten. Diese kann er empfangen und auf Wunsch wiedergeben. Außerdem kommentiert er die Nachrichten mit Sound- und Lichteffekten und imitiert zum Inhalt passende Emojis. Anders herum geht es auch: Bocco Emo hört zu, nimmt Sprachnachrichten auf und sendet sie in Textform via App an ein Smartphone. Hinter dem Gadget steckt übrigens das japanische Unternehmen Qoobo, das auch schon ein Roboter-Kissen in Form einer kopflosen Katze mit wedelndem Schwanz (zum Streicheln) erfand.

Mückendetektor warnt per Smartphone

Ein Summen. Direkt neben dem Ohr. Dann verschwindet es wieder. Eine Mücke ist im Raum. Nur wo? Bei der Lösung dieses Problems hilft Bzigo, der Moskito-Finder. Dieser ähnelt einer Aufsteckkamera für PC-Bildschirme, nur etwas größer. Per Computer Vision scannt es die Wände nach ungebetenen Gästen. Entdeckt Bzigo eine Mücke, zeigt das Gerät mit Hilfe eines Lasers darauf und benachrichtigt den User per Smartphone-Notification. Der muss sich nun beeilen, denn das Eliminieren des Moskitos erledigt das Gadget nicht. Schade.

Geruchssensor prüft, ob die Luft rein ist

Die Bad- und Hygiene-Marke Charmin – ja, die mit dem Bären in der Reklame – hat einen Geruchssensor entwickelt, der prüft ob die Luft rein ist und bei üblen Gerüchen vor dem Betreten der Nasszelle warnt. Charmins SenseSense ist bisher allerdings nur ein Prototyp. Außerdem bald erhältlich: Ein kleiner Roboter mit Bärengesicht auf Rädern, der mit einer Rolle Klopapier auf dem Kopf zur Hilfe eilt, wenn man einmal ins Leere greift. Vorausgesetzt, man hat sich zuvor darum gekümmert, den Flitzer mit einer Rolle auszustatten.

Fies: Körperwaage versteckt sich in Badematte

Ebenfalls im Badezimmer könnte zukünftig öfter Mateo, die smarte Badematte zu finden sein. Diese sieht zunächst aus wir ein handelsüblicher Badvorleger, ist aber eine Körperanalysewaage. Mateo erfasst das Gewicht und schlüsselt es außerdem in Muskelmasse, Körperfettanteil, Knochen und Wassereinlagerungen auf. Mehr noch: Die Matte misst die Schuhgröße und analysiert dank künstlicher Intelligenz auch noch die Körperhaltung der darauf stehenden Person. Schummeln geht hier übrigens nicht. Mateo merkt es, wenn man nicht vollständig auf ihr steht und so versucht ein paar Kilo verschwinden zu lassen. Ein Display hat die Mattenwaage übrigens nicht. Alle Daten sind abrufbar in der dazugehörigen App.

Den Wasserhahn per Sprachbefehl bedienen

Das ist auch Elend in der Küche. Alles muss man selber machen. Zum Glück gibt es da jetzt was: Moen präsentiert den smarten Wasserhahn, der per Spracheingabe gesteuert werden kann. Die Küchen-Armatur verbindet sich mit Amazons Alexa oder dem Google Assistant und empfängt darüber Anweisungen. Möchte man beispielsweise zwei Gläser Wasser aus der Leitung abfüllen, muss man nicht zwei Gläser unter den Hahn halten und warten bis diese voll sind. Man äußert den Wunsch gegenüber dem Smart Speaker, dieser wiederum gibt den Befehl an Kran weiter und dieser befüllt ein Gefäß (das er sich nicht selbst aus dem Schrank holt!) mit der Menge Wasser, ausreichend für zwei Gläser. Toll!

Erstes Smartphone-Display in 55 Zoll

Zum Schluss dann doch ein Fernseher. Aber kein gewöhnlicher Fernseher. Der Samsung Sero kann sich um 45 Grad drehen und sich so in ein übergroßes Smartphone-Display verwandeln. Er ist speziell für die Wiedergabe von Handy-Videos konzipiert. User können den Bildschirm ihrer mobilen Geräte auf das TV werfen und so durch Apps wie Instagram und WhatsApp scrollen. Verbindet der Besitzer eines Samsung-Handys sein gerät mit dem Fernseher, dreht dieser sich automatisch in das Hochkant- Format. Apple-User müssen dazu die Fernbedienung nutzen.

(Beitragsbild: Klaus Knuffmann)