Die EU-Kommission plant, in den nächsten zehn Jahren mehr als 20 Milliarden Euro pro Jahr in künstliche Intelligenz (KI) zu investieren. Das geht aus der Daten- und KI-Strategie hervor, die am heutigen Mittwoch in Brüssel vorgestellt wurde.
Als Schlüsselbegriffe für ihre künftige Ausrichtung in puncto KI hat die Kommission „Exzellenz“ und „Vertrauen“ definiert. Unter Exzellenz ist dabei etwa die Errichtung von mindestens einem KI-Zentrum pro EU-Mitgliedstaat, mehr finanzielle Mittel für die Entwicklung und Nutzung von KI aus dem Europäischen Investitionsfonds sowie der verstärkte Einsatz von KI in öffentlichen Vergabeverfahren zu verstehen.
Neue Vorschriften für risikoreiche KI-Anwendungen
Mehr Vertrauen soll durch neue KI-Rechtsvorschriften, die Prüfung von KI-Systemen durch Behörden und die Einführung strengerer Regeln (Konformitätsprüfungen, Kontrollen etc.) für stark risikobehaftete KI-Anwendungen gebildet werden. In diese Kategorie fallen vor allem solche Systeme, die sich in den Sektoren Gesundheit, Verkehr, Polizei und Rechtswesen bewegen. Sie sollen in Zukunft transparent rückverfolgbar angelegt sein und stets durch den Menschen beaufsichtigt werden. Für alle anderen, weniger risikoreichen KI-Anwendungen soll unterdessen eine freiwillige Kennzeichnung möglich sein. Die neuen Vorschriften sollen zwar regulierend, aber keineswegs innovationshemmend wirken.
von der Leyen fordert mehr Investitionen
Bezüglich der umstrittenen Gesichtserkennungstechnologie möchte die Kommission eine EU-weite Debatte darüber anstoßen, ob und in welchen Fällen der Einsatz von Gesichtserkennung gerechtfertigt ist.
Bereits am Morgen hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sich in einem Gastbeitrag für mehr Investitionen in Forschung, Investitionen und Kompetenzen stark gemacht. „Dies ist unerlässlich, wenn wir wollen, dass Europa in den verheißungsvollsten Bereichen wie Daten und KI eine Vorreiterrolle einnimmt.“