Im Editorial zum KI-Special kommt Chefredakteur Alexander Becker zu Wort. Er erläutert das Konzept und mit welchen Fragen und Problemen sich die Sonderausgabe auseinandersetzt.
Liebe Leser,
Menschen interessieren sich für Menschen. So lautet der wichtigste journalistische Grundsatz. Erzähle Deine Story immer nah an den Protagonisten, bleibe bei den Fakten, aber beschäftige Dich auch mit ihren Gefühlen. Was aber ist, wenn Du über ein Sujet schreibst, das – noch – keine Augen hat? Das zu keinen Emotionen fähig und demnach auch kein Mensch ist? Wie also über KI schreiben?
Diese Kernfragen stellten wir uns, als wir die Planungen für dieses monothematische Magazin über künstliche Intelligenz aufnahmen. Wir entschieden uns für eine radikale Lösung. Zwar beschäftigen wir uns mit KI und ihren Auswirkungen auf #gesellschaft, #mensch und #wirtschaft, zeigen auf allen Fotos aber ausschließlich den Homo sapiens und keine Roboter oder Computer. Wir konzentrieren uns auf die Menschen, die künstliche Intelligenzen bauen, die mit Algorithmen das Marketing revolutionieren oder den Journalismus neu definieren.
Alle anderen visuellen Flächen wurden von Algorithmen erzeugt (generatives Design) oder von einer KI gemalt. Nvidia konstruierte eine künstliche Intelligenz, die die Technik berühmter Maler nachahmt. Für diese Ausgabe verrieten uns die wichtigsten deutschen KI-Köpfe ihre Lieblingsmaler und die Nvidia-Maschine portraitierte sie dann im Stil des favorisierten Künstlers. Das Ergebnis beeindruckt, überrascht und unterhält.
Wie ich hoffe, dass dem gesamten Magazin genau dies ebenfalls gelingt. Es wäre nie ohne die Hilfe des großartige Frau Wenk-Teams möglich gewesen. Ein besonderer Dank gilt unserer Herausgeberin Andrea Buzzi, die an das Konzept geglaubt, uns vertraut und einfach hat machen lassen.
Menschen lieben gute und positive Geschichten. Während der Heft-Produktion zeigte sich jedoch schnell, dass die deutsche KI-Szene große Probleme damit hat, grundsätzlich über sich und dann auch noch positiv zu sprechen. Wenn wir als PR-Profis so etwas sehen, wollen wir sofort die Ärmel hochkrempeln – und genau das haben wir mit diesem Magazin auch getan.
Unsere Botschaft: Die KI-Szene in Deutschland lebt, sie hat ein riesiges Potenzial und sie kann die Welt besser machen. Allerdings: Einen kurzen Moment der Schwäche gönnen wir uns auch. Alles Böse, was von einer KI ausgehen könnte, fassen wir auf einer Seite zusammen: auf unserer Panic Page. Warum haben wir das getan? Weil gerade Schwäche auch eine zutiefst menschliche Eigenschaft ist.
Ihr Alexander Becker
Aufgepasst: Das KI-Special ist ab sofort verfügbar und kann online bestellt oder per Mail an clutch-mag@frauwenk.de angefordert werden.
(Beitragsbild: Klaus Knuffmann)