Hand aufs Herz: Checken Sie regelmäßig den Instagram-Feed, räumen auf, machen die Wäsche oder lassen die Lieblingsserie nebenbei laufen? Im Homeoffice so konzentriert zu arbeiten wie im Büro, fällt schwer. Womit viele Erwachsene bereits hadern, müssen nun auch die Kids bewältigen. Die Schulen sind wegen des Coronavirus geschlossen und Deutschlands Schüler üben sich im Selbststudium.
Online-Lernangebote gehören zu den großen Gewinnern der Corona-Zwangsferien. Das zeigte sich auch darin, dass einige Anbieter in den vergangenen Tagen große Schwierigkeiten hatten, dem verstärkten Nutzeransturm gerecht zu werden. So sorgt COVID-19 dafür, dass bestimmte Digitalangebote ihren großen Durchbruch erleben. Die Viruskrise werden wir überwinden, die smarten Lernplattformen werden bleiben.
Welche Tools, Apps und Plattformen neben der digitalen Notfallversorgung der Schulen den Kurzen in dieser besonderen Situation dabei helfen, am Ball zu bleiben, erfahren Sie hier. Wir haben uns umgeschaut und stellen vier EduTech-Lösungen vor, die aktuell beim Lernen helfen – und zwar kostenlos.
Vier digitale Lernhilfen für zu Hause
Simpleclub bezeichnet sich selbst als die intelligenteste Lern-App Deutschlands. Tatsächlich haben die Erfinder Alex Giesecke und Nico Schork eine sehr erfolgreiche Plattform aufgebaut. Monatlich nutzen rund 1 Million Schüler, Studenten und Azubis das Lern-Tool. Den Grundstein legten die beiden bereits vor rund neun Jahren mit einem YouTube-Kanal. Die App bietet Lerninhalte für alle wichtigen Fächer ab der 7. Klasse. Ob iPhone oder Android-Gerät spielt keine Rolle, die App gibt es für beide Betriebssysteme und den Desktop. Angesichts der Corona-Krise gibt es die Premium-Version noch bis 20. April kostenlos.
Die Plattform Scoyo verspricht spielerisches Lernen für Schüler von der 1. bis zur 7. Klasse. Die Lerninhalte sind unterteilt in Grund- und weiterführende Schule. Die jüngeren Nutzer tauchen ein in eine Planetenwelt, den etwas älteren Kids stehen 20 verschiedene Abenteuerwelten zur Verfügung. Darin begegnen ihnen verschiedenste Lernvideos und Übungsaufgaben. Die Lernmodule folgen dem Gaming-Prinzip: Nur wer die Aufgaben richtig löst, kommt eine Runde weiter. Das fördert gewiss den Ehrgeiz der User. Wer Scoyo ausprobieren möchte, kann dies in den kommenden zwei Wochen kostenlos tun.
StudySmarter ist eine All-in-one-Plattform. Hier finden Schüler und Studenten alles, was sie brauchen: Von digitalen Karteikarten bis hin zu Übungsaufgaben. Außerdem können Nutzer ihre Lerninhalte (wie beispielsweise die Karteikarten) über die Android-App mit ihren Mitschülern oder Kommilitonen teilen. Zudem können sie virtuelle Lerngruppen bilden und sich so untereinander austauschen. Den eigenen Fortschritt können die Lernenden tracken. Aktuell bietet StudySmarter alle Schulbücher des Stark Verlags und tausende zusätzliche Übungsaufgaben kostenlos. So können sich Schüler selbstständig von zu Hause aus auf ihre Prüfungen vorbereiten.
Die Plattform Sofatutor richtet sich mit seinen Inhalten an alle Schüler – von i-Dötzchen bis Abiturienten. Nutzer haben Zugriff auf rund 11.000 Lernvideos, 42.000 interaktive Übungen und mehr als 36.000 Arbeitsblätter zum Download und ausdrucken. Die Sofatutor-Angebote gibt es als 30-tägige Testversion kostenlos.
Weitere digitale Lern-Angebote:
Moodle ist eine weltweit verfügbare Lern-Plattform und Kursmanagementsystem in einem. Nutzer können darüber auch virtuelle Kursräume inklusive Arbeitsmaterialen und Aufgaben buchen.
Cabuu ist ein Online-Vokabeltrainer, der unter anderem mit Hilfe von Bildern das Lernen neuer Worte beschleunigen soll.
Auf seiner gleichnamigen Plattform bietet Bildungsaktivist Jürgen Moeller Kindern und Eltern eine Art Online-Nachhilfe. Lernexperten und Pädagogen entwickeln Trainingskonzepte, mit denen Schüler den Spaß am Lernen lernen sollen.
Die App Anton gibt es für Smartphone, Tablet und PC. Hier finden Schüler der 1. bis zur 10. Klasse zusätzliches Lernmaterial in den wichtigsten Fächern wie Mathe, Deutsch und Bio.
Mit Bettermarks können Schüler speziell ihre Mathe-Skills verbessern. Auch dieses Lernangebot gibt es als App oder für den Desktop und ist rund um die Uhr nutzbar.
(Beitragsbild: Klaus Knuffmann)