In der aktuellen Clutch stellen wir die wichtigsten KI-Köpfe der DACH-Region vor. Wir haben den Experten Fragen zu ihrem Schaffen und der Zukunft der Technologie gestellt. Nach und nach werden wir die Interviews veröffentlichen. Den Anfang macht Professor Dr. Jürgen Schmidhuber, Informatiker und Leiter des Schweizer KI-Forschungsinstituts IDSIA.
Clutch: Was ist Ihr derzeit wichtigstes Projekt?
Schmidhuber: Immer noch das Projekt, an dem ich seit meinem 15. Lebensjahr arbeite: eine sich selbst verbessernde künstliche Intelligenz (KI) zu bauen, die lernt, viel klüger zu werden als ich, die alle Probleme lösen kann, an denen ich selbst scheitere, so dass ich in Rente gehen kann. Ein Nahziel hierbei wäre die Erschaffung eines Roboterkindes, das erst ganz doof ist, aber wie ein Menschenkind durch reines Zuschauen und Zureden und eigene Neugierde rasch lernt, alle möglichen komplizierten Arbeitsvorgänge auszuführen. So etwas würde weltweit die gesamte Produktion revolutionieren, von Smartphones hin zu T-Shirts und Schuhen und Werkzeugmaschinen.
Ist KI Segen oder Fluch für unsere Gesellschaft?
Definitiv ein Segen, denn KI macht Menschenleben länger, gesünder und leichter.
Wird es Ihren Job in 20 Jahren noch geben?
Ich bemühe mich seit Jahrzehnten, ihn durch KI zu ersetzen.
Was müssen wir jetzt anpacken, damit wir in 30 Jahren glücklich mit KIs zusammenleben können?
Viele reden von KI, wenige verbessern sie. Drehen wir das Verhältnis um.
Das Interview führte Andrea Bittelmeyer.
Das KI-Special ist ab sofort verfügbar und kann online bestellt oder per Mail an clutch-mag@frauwenk.de angefordert werden.
(Beitragsbild: Originalfoto: Philippe Rossier, modifiziert von Deepart.io im Stile von Vincent van Gogh)