Dashöfer: Vom Traditionsverlag zum digitalen Vorreiter mit High-Tech-Lösungen

1989 war das Jahr der Wende – nicht nur für Deutschland, sondern auch für Hans Dashöfer. Als die Mauer fiel, machte der Hamburger Verleger sich auf die Reise nach Ostdeutschland. Zu dieser Zeit ergriffen viele ehemalige DDR-Bürger und -Bürgerinnen ihre Chance, endlich zu tun, was jahrzehntelang nicht möglich gewesen war: Eine eigene Firma zu starten. Doch dazu fehlten ihnen jede Menge Fachinformationen zu Gründung und Geschäftsführung. Das erkannte auch Hans Dashöfer. Um diesen Bedarf zu decken, gründete er einen Fachverlag mit Seminarangeboten.

In Ostdeutschland entwickelten sich seine Nachschlagewerke zu Buchhaltung oder rechtlichen Themen zu echten Rennern. Und nicht nur dort. In den meisten osteuropäischen Ländern war zu dieser Zeit der Informationsbedarf zu Geschäftsgründungen groß. Anfang der 90er Jahre eröffnete der Verlag deshalb den ersten Standort in der ehemaligen Tschechoslowakei. Bis 1997 kamen weitere in Polen, der Slowakei, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Österreich hinzu. Die Zielgruppen und Produktformate wuchsen rasant, doch die größte Herausforderung stand dem Print-Verlag noch bevor.

Chance erkannt – Aufbruch ins digitale Zeitalter

2002 führte das Unternehmen erste Tests zur Produktdigitalisierung durch – zu einer Zeit, als die meisten Geschäftskunden noch gar keine elektronischen Informationen und Seminare nachfragten. Der Fokus lag jedoch weiterhin auf gedruckten Formularsammlungen. Noch 2010 generierte der Verlag mehr als 65 Prozent der Umsätze über Print- und nur fünf Prozent über Onlineprodukte.

Das sollte sich aber schnell ändern. 2010 gab Hans Dashöfer den Startschuss für eine umfassende Produktdigitalisierung des gesamten Portfolios. Das Motto lautete fortan: Aus Print wird Digital. Dabei unterstützt ihn seit 2012 Geschäftsführer Fabian Friedrichs maßgeblich. „Bei der Digitalisierung ging es darum, unsere Alleinstellungsmerkmale ins Digitale zu übertragen: Unseren starken Kundenfokus und unsere hochwertigen Fachinformationen. Denn Geschäftsleute finden zwar relevante Inhalte im Netz, doch die Suche kostet Zeit. Vor allem sind die Informationen nicht immer korrekt und rechtssicher!“, erklärt Friedrichs. Dashöfer entwickelte also Online-Portale mit garantiert rechtsicheren Informationen und einer ausgefeilten semantischen Suchmaschine. „Die Kunden sparen dadurch Zeit und gewinnen Sicherheit. Sie können ihren Job effizienter erledigen. Dafür sind sie auch bereit, Geld auszugeben!“

Neue Services fürs digitale Lernen

Es folgten gleich mehrere innovative Produkte für die digitale Seminarlandschaft:

  • 2013 launchte Dashöfer die E-Learning-Plattform Videocampus. Über diesen Player können Kunden Seminare auch unterwegs auf ihren Tablets anschauen. Als einer der ersten Anbieter entwickelte der Verlag für die Plattform interaktive Multiple-Choice-Fragen und ein Prüfungstool, um das erlernte Wissen zu festigen und Prüfungen abzunehmen. Mittlerweile ist der Videocampus zur größten E-Learning-Plattform im Bereich Finanzbuchhaltung avanciert. Eine Kannibalisierung mit bestehenden Präsenzseminaren gab es nicht, betont Fabian Friedrichs: „Die Zielgruppen des Videocampus und der Präsenzseminare sind andere. Heute gestalten die Kunden ihre Lehrgänge flexibel, ob in Präsenz, Online oder per Video, ob mit oder ohne Zertifikat.“
  • 2019 entwickelte Dashöfer die Online-Mediathek „Personal Growth Cloud“. Das Video-Learning-Portal bietet kurze Clips zu Themen wie Change Management, persönliche Entwicklung und Kommunikation. Die Online-Plattform ist im Jahres-Abonnement nutzbar. Zu den Soft Skills, die erworben werden können, gehören etwa Erkenntnisse zu Fitness und Ernährung.
  • Ebenfalls neu ist die Software CompIKS im Bereich Tax Compliance. Damit können Geschäftsführer, Vorstände, Finanzbuchhaltungs- und Rechnungswesenleiter Fehler und persönliche Haftungen bei Steuerprozessen vermeiden sowie Zeit und Geld sparen. Komplizierte und unüberschaubare Steuerprozesse stellt der Verlag Dashöfer in individualisierbaren Vorlagen bereit. Die Zielgruppe umfasst mittelständische Unternehmen, Gemeinden, Städte und die öffentliche Verwaltung.

Clutch-Redaktion