Wie E-Health-Innovationen unser Leben retten können

E-Health Apps Clutch Magazin Infografik in Zusammenarbeit mit Macromedia Hochschule

clutch-logo-grün-freigestellt-klein-tagline„Der Mensch muss anfangen, selbst für seine Gesundheit verantwortlich zu sein.” Das verlangte der ehemalige Gesundheitschef von der Health & Life Sciences Group bei Intel Eric Dishman schon vor Jahren in einem ZEIT-Artikel. Eine Forderung, der wir dank Digitalisierung immer besser nachkommen. Dishman und viele seiner Unternehmer-Kollegen aus dem Silicon Valley sind der Auffassung, dass mit digitaler Technologie heute und in Zukunft nahezu alle Lebensbereiche revolutioniert werden könnten. Dabei scheint Prävention der Schlüssel zu einem längeren, vielleicht irgendwann sogar endlosen Leben. Eine Mission, der sich viele Internet-Unternehmer offensichtlich nur zu gern verschreiben, um dem Tod mit Code und viel Forschungsgeld ein Schnippchen schlagen zu können. Clutch hat sich fern von Frankenstein-Dystopien und Science-Fiction auf die Suche nach digitalen Innovationen gemacht, die schon heute unser Leben retten können.

App verhindert Schlaganfälle

Die Entwickler der Preventicus App möchten Menschen dabei unterstützen, sich selbst und ihre Gesundheit zu überwachen – in diesem Fall die Herztätigkeit. Denn alle zehn Sekunden mündet laut Unternehmensangaben eine unerkannte oder nicht therapierte Herzrhythmusstörung in einen Schlaganfall. Fühlt sich der Mensch nicht wohl, prüft die App innerhalb von Minuten, ob das Herz im Takt ist. Dafür muss der Nutzer nur seine Fingerkuppe auf die Kamera des Smartphones legen, die dann mit Hilfe des eingebauten Blitzlichts den Puls im Finger untersucht. Die App gibt es für Apple iOS und Android.

Sensor meldet Sturz

Den niederländischen Konzern Philips beschäftigt das Thema Datenanalyse zur Prävention von Krankheit und Tod ebenfalls, wenn auch in einem anderen Kontext. Das Unternehmen hat 2016 sein Hausnotrufsystem Homesafe in Deutschland gestartet, das über Pflegedienste angeboten wird. Homesafe ist ein Hausnotrufsystem mit integriertem Falldetektor. „Ein älterer Mensch stürzt in seiner Wohnung, er ist allein und außerstande, sich selbst zu helfen. Genau dieses Szenario kann Homesafe vermeiden”, erklärt Dr. Heribert Baldus, Principal Scientist bei Philips. Das System besteht aus einer Basisstation und einem am Handgelenk oder um den Hals getragenen Funksender, der über Sensoren die Bewegungsdaten der Senioren erfasst.  Erkennen die im Funksender integrierten Sensoren einen Sturz, lösen sie automatisch einen Notruf aus. Binnen kürzester Zeit meldet sich ein Mitarbeiter der Leitstelle. Das System kann sogar auf Basis von historischen Daten berechnen, wie wahrscheinlich ein Sturz in der Zukunft ist. So können bei einer ungünstigen Prognose früh genug Schutzmaßnahmen veranlasst werden.

Online-Therapie für jeden

Depressiven hilft das Berliner Start-up Selfapy mit Online-Therapien. Psychologisch begleitet, diskret und ohne Wartezeit. „Unser Ziel ist es, psychische Gesundheit für jeden zugänglich zu machen”, erklären die Gründer auf der Website. Ihr Unternehmen könne die Zahl der Suizide aufgrund psychischer Erkrankungen, die von der WHO in Deutschland auf mehr als 10.000 pro Jahr geschätzt wird, verringern helfen.

App verhindert Therapiefehler

Mit der App Life Time können Ärzte und Patienten medizinische Dokumente innerhalb von Sekunden über eine App austauschen. Da die komplette medizinische Historie immer übersichtlich einsehbar ist, können Therapiefehler oder Doppeluntersuchungen vermieden und Wechselwirkungen oder Fehleinnahmen von Medikamenten verhindert werden. „Tatsächlich können mithilfe unserer App lebensbedrohliche Situationen verhindert werden, weil der Patient wichtige Informationen wie den Impfstatus oder seinen Medikationsplan auf seinem Handy dabei hat und so unmittelbar behandelt werden kann“, erklärt CEO und Gründer Dr. med. Johannes Jacubeit, CEO und Gründer von Connected-health.eu.

Sicherheitskopie vom Gehirn

Auch wenn die Digitalisierung unser Leben verlängert und Krankheiten zukünftig besser heilen hilft, ist das Problem unserer Sterblichkeit noch nicht gelöst. Neben Sergey Brin (Alphabet/Google) und Peter Thiel (Pay Pal) tut sich in der Unsterblichkeitsforschung auch der russische Medienmogul Dmitry Itskov (New Media Stars) hervor. Alle drei träumen davon, den menschlichen Geist vom vergänglichen Körper zu lösen und auf eine Festplatte zu bannen. Wird erst einmal unser Gehirn vollständig im Computer simuliert (Mind-Uploading), können wir es beliebig in einen neuen Körper transferieren, so die Theorie.

Auch in der aktuellen Print-Ausgabe von Clutch beleuchten wir E-Health-Innovationen, u. a. die Hautkrebs-Apps Miiskin oder Molescope sowie die VR-Nichtraucher-Anwendung namens Mind Cotine.

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Diesen Artikel schrieb Andrea Buzzi

(Beitragsbild: Bildausschnitt Clutch)

Clutch-Redaktion