Deutschlands Patienten fordern mehr digitale Gesundheitsangebote. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Digitalverband Bitkom. Vielen geht der Ausbau entsprechender Angebote jedoch nicht schnell genug. 65 Prozent sagen, hierbei sei mehr Tempo nötig. Weitere interessante Ergebnisse der Studie sind: Die Nachfrage nach Video-Sprechstunden ist 2020 stark angestiegen, 6 von 10 Patienten sind offen für Gesundheits-Apps auf Rezept und fast jeder Zweite würde eine Zweitmeinung einer Künstlichen Intelligenz einholen. Die Studie zeigt: Die meisten Patienten sind offen für Digital-Health-Dienste. Wir stellen hier daher drei vielversprechende Anbieter digitaler Gesundheitsangebote vor.
Doctolib: Online-Terminbuchung und Videosprechstunde
Das hat wohl jeder schon mal erlebt: Man ist krank und braucht möglichst schnell einen Termin beim Arzt. Meist ist es jedoch schwierig, ad hoc einen Termin zu bekommen. Hier will Doctolib Abhilfe schaffen. Das E-Health-Unternehmen bietet Patienten die Möglichkeit, über das Online-Portal und die App Ärzte oder Krankenhäuser in der Nähe zu finden, Termine rund um die Uhr online zu buchen und selbst zu verwalten. Außerdem ist Doctolib Vorreiter in Sachen Telemedizin. So können Patienten über die Plattform eine digitale Konsultation mit einem Arzt vereinbaren und sogar durchführen. Ein Service, der vor allem im Zuge der Corona-Pandemie zunehmend Zuspruch fand. Im deutschen Markt beschäftigt Doctolib mehr als 300 Mitarbeiter an zehn Standorten und betreut etwa 10.000 Ärzte. Das Interesse an den Angeboten von Doctolib ist groß: Nach eigener Aussage verzeichnet die Online-Plattform in Deutschland aktuell mehr als drei Millionen Besuche monatlich. Das Netzwerk von Doctolib wächst zudem kontinuierlich: Aktuell betreut das Unternehmen hierzulande etwa 10.000 niedergelassene Ärzte.
Retrobrain: Mit Videospielen Demenz und Alterserkrankungen angehen
Mit steigendem Alter nehmen meist auch die gesundheitlichen Probleme zu oder es treten gar neurodegenerative Krankheiten wie Demenz oder Parkinson auf. Retrobrain richtet sich mit seinem Angebot genau an diese älter werdende Zielgruppe. Das Hamburger E-Health-Start-up hat Videospiele für Senioren entwickelt, die die Präventionsarbeit gegen typische Alterserkrankungen unterstützen und auch bei den genannten Krankheiten sowie nach Schlaganfällen zum Einsatz kommen. Die Spiele helfen den Senioren, die kognitive Leistungsfähigkeit zu erhalten und ergänzen andere Therapieformen und Freizeitangebote. Außerdem können sie die motorischen Fähigkeiten verbessern und kommen der Fitness zugute, was unter anderem bei der Sturzprävention oder Schlaganfallrehabilitation hilfreich ist. Im Vordergrund sollen neben dem vorbeugenden und wirksamen Charakter vor allem der Spaß und die Freude stehen, so das Unternehmen.
Mika: Interaktives Patient Empowerment während der Krebs-Therapie
Die Diagnose Krebs ist für die Betroffenen und auch Angehörigen ein einschneidendes Erlebnis. Die Gründer von Fosanis, dem Unternehmen hinter Mika, wollen allen Menschen, die von der Krankheit direkt oder indirekt betroffen sind, in dieser Lebensphase mit ihrem Angebot helfen. Die App Mika bietet Informationen, Unterstützung und personalisierte Therapie-Begleitung bei allen Krebserkrankungen, führt Patienten digital durch ihre Therapie und fördert Betroffenen-Kompetenz. Sie versteht sich dabei als interaktiver Therapie-Begleiter und unterstützt Patienten dabei, ihre Symptome schnell und einfach zu dokumentieren und dadurch den Krankheitsverlauf im Blick zu behalten. Algorithmen, die auf iterativem Machine Learning aufbauen, verknüpfen den täglichen Gesundheits-Check-Up mit individuellen Handlungsempfehlungen und von Experten verfassten Inhalten wie praktischen Tipps zur Organisation des Patienten-Alltags und Resilienz-fördernden Angeboten in den Bereichen Achtsamkeit, Bewegung und Ernährung. Ziel ist, die Lebensqualität bei Krebs zu steigern und den Umgang mit Erkrankung, Therapien und Nebenwirkungen zu verbessern, heißt es vom Unternehmen.
(Beitragsbild: Doctolib)
Hinweis in eigener Sache: Retrobrain und Doctolib sind Kunden der PR-Agentur Frau Wenk, deren Geschäftsführerin Andrea Buzzi auch Herausgeberin von Clutch ist.