Das tut die Digitalbranche für die Integration

Clutch logoSprachkurse, Wohnmöglichkeiten, Mentoring-Programme: Seit Beginn der Flüchtlingskrise sind in Deutschland zahlreiche Angebote für Menschen aus Kriegsgebieten entstanden, die den Geflüchteten Hilfestellungen bieten wollen. Auch die Digitalbranche ist sehr engagiert. Wir geben hier einen Überblick über ausgewählte Projekte.

Flüchtlinge Willkommen vermittelt WG-Zimmer

Flüchtlinge Willkommen bringt Wohnraumgebende und geflüchtete Menschen unter ein Dach, um ein privates Zusammenleben zu initiieren. Auf der Online-Plattform können freie Zimmer gemeldet werden. Flüchtlinge Willkommen stellt anschließend den Kontakt zwischen der geflüchteten Person und dem Wohnraumgebenden her und klärt Möglichkeiten zur Finanzierung der Miete. Flüchtlinge Willkommen ist ein Projekt des Vereins Mensch Mensch Mensch, der nach eigener Aussage langfristig dazu beitragen will, „eine offene Gesellschaft zu gestalten, in der ein solidarisches Miteinander und ein Zusammenleben auf Augenhöhe als selbstverständlich gelten“.

ReDI School of Digital Integration und Refugees on Rails bringen Flüchtlingen Digital-Skills bei

Mentoren unterstützen die Flüchtlinge (Foto: Ben Fuchs, benfuchs.de)
Mentoren unterstützen die Flüchtlinge (Foto: Ben Fuchs, benfuchs.de)

ReDI ist eine gemeinnützige Digital-Schule für technologie-interessierte Flüchtlinge, die Asyl in Deutschland beantragt haben. Dort erhalten sie eine qualifizierte Ausbildung und die Möglichkeit, mit Start-ups und anderen Unternehmen der Digital-Branche zusammen zu arbeiten. Das Ziel ist es, den Schülern wertvolle Fähigkeiten zu vermitteln und ihnen ein starkes Netzwerk von Technologieführern, Studenten und Absolventen an die Hand zu geben, um neue Möglichkeiten zu realisieren.

Refugees on Rails sieht Flüchtlinge als Chance, die europäische Kultur zu bereichern und die Wirtschaft zu stärken. Die Initiative will Flüchtlingen dabei helfen, Fähigkeiten als Software-Entwickler zu erlangen oder auszubauen sowie ihnen Kompetenzen zu vermitteln, die ihre Möglichkeiten am Arbeitsmarkt verbessern. Mit Hilfe von Freiwilligenorganisationen vor Ort erhalten Flüchtlinge Zugang zu Laptops und Lernmaterial, das es ihnen erlaubt, das Programmieren Schritt für Schritt anhand verständlicher Anleitungen zu erlernen. Informatikstudenten und andere Experten stehen während des Lernprozesses als Mentoren zur Seite.

Workeer vermittelt Arbeitsverhältnisse an Geflüchtete

Workeer ist eine Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse, die sich speziell an Geflüchtete richtet. Auf der Plattform treffen diese auf ihnen gegenüber offen eingestellte Arbeitgeber. Mit Hilfe von Arbeitgeber- und Bewerberprofilen sowie zahlreichen Jobangeboten in verschiedenen Branchen und  Standorten in ganz Deutschland wird der erste Kontakt und Austausch ermöglicht.

Joblinge hilft jungen Flüchtlingen bei der Karriere

Joblinge Kompass will Flüchtlingen eine Perspektive bieten (Foto: JOBLINGE)
Joblinge Kompass will Flüchtlingen eine Perspektive bieten (Foto: JOBLINGE)

Bei Joblinge engagieren sich Wirtschaft, Staat und Privatpersonen gemeinsam, um junge Menschen mit schwierigen Startbedingungen zu unterstützen. Ihnen sollen echte Jobchancen geboten und so die nachhaltige Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft ermöglicht werden. Zur Integration junger Flüchtlinge hat Joblinge Kompass ein spezifisches Programm entwickelt, dass sie durch Qualifizierung, Mentoring und Begleitung gezielt fördert.

Welcome App bündelt wichtige Informationen für Asylsuchende

Die Welcome App Germany ist eine Non-Profit-Initiative und versteht sich als Integrationshilfe per Smartphone. Sie will den in Deutschland ankommenden Zuwanderern, Flüchtlingen und Asylsuchenden helfen, sich zurechtzufinden und damit die Orientierung und Integration erleichtern. Die App ist für alle gängigen Smartphone-Plattformen, mehrsprachig, mit validierten Inhalten und wurde in Austausch mit Betroffenen entwickelt. Sie soll die Lücke zwischen Hilfesuchenden und Helfenden im Umgang und in der Verteilung von dringend benötigten Informationen, Daten und Kontakten schließen.

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Aufgepasst: Clutch #2 kann übrigens hier bestellt werden. Erscheinungstermin unseres Printmagazins ist der 13. September 2017.

(Beitragsbild:  Klaudia Lech)

Clutch-Redaktion