„In der Corona-Krise ist Kommunikation alles – und genau die ermöglicht Siilo“

Corona hat die Welt in Aufruhr versetzt. An verschiedenen Orten dieses Planeten wird behandelt, geforscht und untersucht. Doch wie vernetzt man in solch einer Situation alle Stakeholder? Die Antwort hört auf den Namen Siilo – eine Messenger-App, die speziell dafür entwickelt wurde, die Kommunikation zwischen medizinischen Fachkräften zu vereinfachen. Im Interview mit Clutch spricht Deutschland-Chef Daniel Pourasghar über das immense Wachstum der vergangenen vier Wochen und was es bringt, wenn man ganze Krankenhäuser, Ärzte oder Fachabteilungen mit Hilfe einer Messenger-App verbindet.

Wie kann Siilo in unserer derzeitigen Corona-Krise ganz konkret helfen?
Siilo ist eine Messenger-App, die medizinische Fachkräfte miteinander vernetzt. Sowohl innerhalb eines Krankenhauses, aber auch institutionsübergreifend zu speziellen Themen.


„Aktuell ist es umso wichtiger, Wissen möglichst schnell zu teilen“

Es gibt also mobile Chat-Gruppen, wo sich beispielsweise nur Unfallmediziner aus ganz Deutschland unterhalten?
Ganz genau. Es gibt bei uns diese thematischen Netzwerke sogar auf globaler Ebene. Und genau das ist aktuell besonders wichtig. In der jetzigen Corona-Situation ist Kommunikation alles. Die Forschung, die Ärzte und das Pflegepersonal haben noch immer jede Menge Fragezeichen. Sie lernen jeden Tag dazu. Umso wichtiger ist dabei, dieses Wissen möglichst schnell zu teilen. Es wäre doch schade, wenn es in Silos stecken bleiben würde. Mit der App Siilo können wir aber den Fachkräften helfen, ihr Wissen zu teilen.

Nettes Wortspiel: Also, für alle, die glauben, sie würden Getreidespeicher betreiben. Was macht Siilo genau?
Wie gesagt, wir sind eine sichere Messenger-App für medizinische Fachkräfte. Übrigens die größte in Europa. Wir haben mehr als 200.000 Nutzer. Das sind Krankenhausärzte, Pfleger oder auch Allgemeinmediziner. Das Wichtige dabei ist, dass bei Siilo im Vergleich zu WhatsApp DSGVO-konform kommuniziert werden kann. Das ist den Krankenhäusern besonders wichtig, weil es so möglich ist, dass die Ärzte auch Patientendaten austauschen und darüber sprechen können.

Wenn sich Krankenhäuser oder Ärzte entschließen, Siilo einsetzen zu wollen, wie lange dauert die Implementierung? Es wäre ja nichts gewonnen, wenn die IT erst einmal wochenlang den Einsatz prüft.
Normalerweise ist das ein Prozess, der tatsächlich über ein paar Wochen gehen kann. Immerhin müssen die IT und der Datenschutz in den jeweiligen Einrichtungen doch immer – völlig zurecht – einen genauen Blick auf die App werfen. Um der aktuellen Situation gerecht zu werden, haben wir unsere Arbeitszeit verlängert. So sind wir in der Lage, schnell technische Probleme zu lösen, Fragen zu beantworten und das Einsteigen der Benutzer zu beschleunigen. Die Gesundheit ist das Wichtigste und da wollen wir unsere Tools so schnell und effektiv wie möglich zur Verfügung stellen. Für Organisationen haben wir deshalb gerade eine spezielle Krisenseite online gestellt, die eine besonders schnelle Registrierung ermöglicht. Vor allem eine Funktion erweist sich als besonders wertvoll für die meisten Einrichtungen.

„Die Krankenhausleitung kann damit eine Nachricht zeitgleich auf die Smartphones aller Mitarbeiter schicken“

Welche denn?
Es ist möglich, eine Art Broadcast-Call zu machen. Die Krankenhausleitung kann damit eine Nachricht zeitgleich auf die Smartphones aller Mitarbeiter schicken. In Krisenzeiten ist die natürlich ein mächtiges Tool.

Ärzte, Schwestern und Pfleger können die App aber ja eh auch so herunterladen?
Genau. Aber wir verifizieren auch weiterhin ganz genau die einzelnen Nutzer. Wir prüfen akkurat, dass sich nicht jeder als Arzt ausgeben und dann mit anderen Doktoren über Patienten reden kann.  

Was bedeutet der Name?
Siilo ist eine Anspielung darauf, dass in der Medizin, sehr viele Kommunikationssilos existieren: Zwischen Krankenhäusern, einzelnen Abteilungen oder gar den einzelnen Disziplinen. Unsere Vision ist eine verbundene Netzwerkmedizin, in der Informationen frei fließen können. So können jeweils alle wichtigen Stakeholder über eine Plattform über ihre Fälle und Patienten reden und sich austauschen.

Müssen die Patienten extra zustimmen, damit ihre Daten bei Siilo geteilt werden?
Nein. Sie haben mit den Krankenhäusern bereits einer Datenverarbeitung zugestimmt. 

Reden wir noch einmal über Corona. Es macht einen Unterschied, ob eine App theoretisch helfen kann oder es ganz praktisch tut. Wird Siilo denn gerade mehr genutzt?
Oh ja. Innerhalb der vergangenen vier Wochen sind wir um 500 Prozent gewachsen. Derzeit ist jeder Tag ein neuer Rekordtag. Die Zahlen zeigen, dass unser Messenger das medizinische Personal derzeit tatsächlich unterstützen kann. 

Was müssen Ärzte oder Krankenhäuser machen, die ebenfalls Siilo nutzen wollen?
Einzelpersonen müssen einfach die App auf ihr Smartphone laden und schon kann es losgehen. Wie oben schon erklärt, haben wir Organisationen eine extra Krisenseite eingerichtet, um den Onboarding-Prozess so schnell und effizient wie möglich zu gestalten. 

Clutch-Redaktion