Mehr als die Hälfte der Marketing-Entscheider (55 Prozent) glaubt nicht, dass der diesjährige Black Friday dazu beitragen kann, die aktuelle Konsumflaute der Verbraucher zu überwinden. Das hat eine B2B-Umfrage der Kommunikationsberatung Frau Wenk ergeben. Jeder Fünfte glaubt zudem, der Black Friday sei inzwischen obsolet, weil Shop-Anbieter Gutscheine bereits über das Jahr verteilt anbieten. Keine guten Aussichten für den diesjährigen Shopping-Tag am 25. November.
Der Black Friday steht seit einigen Jahren für dicke Rabatte und Konsum. 42 Prozent der Befragten gehen von Rabatten auf dem Vorjahresniveau aus. Ein Viertel erwartet zudem höhere Rabatte. Ein Drittel erwartet, das Händler dieses Jahr eher mit niedrigeren Rabatten aufwarten.
Katharina Schlauss, Managing Director DACH bei Criteo, sagt hierzu: „Der Black Friday zeichnet sich nicht nur durch Rabatte aus; Konsumentinnen und Konsumenten schätzen auch die Erfahrungen, die sie beim Einkauf mit einem Händler machen. Es gilt, Black Friday Sales nicht als einmalige Abverkäufe zu begreifen, sondern die Chance zu ergreifen, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.“
Gerade für Händler und Marketer werden im wichtigen vierten Quartal traditionell die meisten Umsätze generiert. Viele Retailer bieten ihren Kund*innen allerdings inzwischen im ganzen Jahr wechselnde Aktionen und Rabatte an. „Der Black Friday hat trotz des großen Wettbewerbs mit Sicherheit noch seine Berechtigung“, sagt Schlauss. „Konsumentinnen und Konsumenten greifen hier häufiger nach Angeboten neuer Händler als zu anderen Zeiten des Jahres, Händler sollten sich diese Chance nicht entgehen lassen.“
Black Friday spricht Schnäppchen-Jäger vor allem in Zeiten der Krisen an
Auch die Umfrageergebnisse belegen die Berechtigung des Shopping-Tages. So denken 35 Prozent, dass der Black Friday die Kaufbereitschaft von Konsumenten aufgrund des Weihnachtsgeschäfts verstärken wird und ebenso viele gehen davon aus, dass der Black Friday Schnäppchenjäger gerade in Krisenzeiten verstärkt ansprechen wird. Aktuell ist nämlich die Kauflaune der Deutschen – getrieben von den aktuellen Krisen und den gestiegenen Preisen in nahezu allen Bereichen – merklich angeschlagen, wie die aktuellen Umsatzzahlen von Zalando & Co. aufzeigen. Weiter acht Prozent finden zudem, dass Black Friday und andere Rabatttage nicht ausreichen und es noch mehr solcher Tage geben sollte, auch in anderen Quartalen.
Das Thema Nachhaltigkeit rückt immer stärker in den Fokus der Konsumenten. Laut einer Umfrage von Kantar im Auftrag des Preisvergleichsportals Idealo will ein Drittel der Black-Friday-Shopper energieeffiziente Elektroprodukte kaufen. Das beeinflusst offenbar auch die Strategie der Marketer. 52 Prozent der Befragten glauben, dass wir in diesem Jahr auf jeden Fall Kampagnen sehen werden, die energieeffiziente Produkte und Sparen verknüpfen. 31 Prozent glauben, dass Nachhaltigkeit eine stärkere Rolle spielen wird.
Am Black Friday konkurrieren wieder zahlreiche Händler miteinander. Um Kunden zum Kauf zu bewegen, stehen den Marketern zahlreiche Maßnahmen zur Verfügung. Die Befragten glauben, dass vor allem Kunden-Incentivierungen wie Rabatte (34 Prozent) Kunden aktivieren können. An zweiter Stelle stehen Payment-Methoden wie „Buy now pay later“ (32 Prozent), gefolgt von Personalisierung (23 Prozent).
Wir sind gespannt, wie der diesjährige Black Friday am 25. November ausfallen wird und, ob er die Erwartungen erfüllen kann.
Frau Wenk hat im Oktober 50 Marketing-Entscheider zu ihrer Einschätzung zum diesjährigen Black Friday befragt.
Hinweis in eigener Sache: Clutch ist das Online-Magazin der Agentur Frau Wenk.