Clutch testet das kleinste Schlaflabor der Welt

Nichts ist nerviger als morgens von einem schrillen Weckton aus dem Schlummerland entführt zu werden, wenn wir noch mitten im Traum sind. Clutch-Projektleiterin Anne kennt das Problem. Deshalb testet sie gerade das kleinste Schlaflabor der Welt. Um genau zu sein das Modell NX4303 von Newgen Medicals, ein 6-in-1-Minischlaflabor. Das etwa daumengroße Gerät misst die Schlafdauer, Körperbewegungen, Schlafzyklen, macht eine Schlafanalyse und bietet eine Einschlafhilfe sowie einen Wecker. Auf geht’s! Ein Erfahrungsbericht:

18.30 Uhr:

Clutch-Projektleiterin Anne hat das kleinste Schlaflabor der Welt getestet

Nein, ich gehe noch nicht ins Bett, aber ich bin so aufgeregt, dass ich schon jetzt erste Vorbereitungen treffe, um das Schlaflabor in Betrieb zu nehmen. Den Tracker (siehe Bild oben) und die dazugehörige App „Sleepace“ zu verbinden und einzustellen, ist gar nicht so einfach. Ich muss tatsächlich die Schnellstartanleitung und die Bedienungsanleitung lesen. Aber schon jetzt muss ich sagen, dass die Musikstücke für die Einschlaf- und Weckfunktion wirklich toll sind, nicht so nervig, wie man das sonst so kennt. Neben Naturmelodien wie Wellenrauschen, Grillenzirpen sowie Schlummerliedern gibt es beschwingte Titel mit so verheißungsvollen Namen wie „Morgendlicher Glanz“ und „Glücklich aufwachen“.

23.30 Uhr:

Tracker ans Kopfkissen geklemmt, mein Iphone liegt auf meiner Kommode etwa 1,50 Meter von mir entfernt. Ich habe eigentlich eine strikte No-Smartphone-Policy in meinem Schlafzimmer, aber die breche ich dann doch ausnahmsweise. Was mir nicht gut gefällt: Handy und Tracker müssen stets über Bluetooth verbunden sein, zum Glück kann man den Flugmodus trotzdem einschalten, so dass die Strahlung schon mal reduziert ist. Eigentlich sollte das Handy in der Nähe des Kopfkissens liegen, so sagt es die Bedienungsanleitung. Schon bei der Vorstellung wird mir ganz anders, kommt gar nicht in Frage. Bluetooth 4.0 hat allerdings eine Reichweite von zehn Metern, sollte funktionieren.

Ich möchte gerne mit Musik einschlafen und entscheide mich für die Melodie „Einfach entspannen“. Außerdem aktiviere ich den „Smart-Stopp“-Button. Damit soll der Tracker erkennen, wann ich einschlafe (weil ich mich nicht mehr bewege) und die Musik dann automatisch ausschalten. Eine Sleep-Timer-Funktion gibt es übrigens auch mit Zyklen zwischen 15 und 60 Minuten.

4.30 Uhr (nur weiß ich das noch nicht):

Das Gerät wird einfach an das Kopfkissen geklippt (Bild: Pearl GmbH)

Ich wache auf und höre sanftes melodisches Geplänkel. Ui, denke ich, dann ist bald Zeit aufzustehen. Eigentlich bin ich auch ganz fit. Ich hatte den Alarm auf 7.10 Uhr gestellt, aber die Smart-Wake-up-Funktion mit einem Aufwachzeitraum vom 30 Minuten gewählt. Der Tracker erkennt, wenn der Schlaf in diesem Zeitraum am leichtesten ist und weckt den Schlafenden dann auf. Spätestens aber zur eingestellten festen Weckzeit. Und ich liege so im Bett und stelle mir vor, es sei Sommer und das Wasser plätschert um mich herum – hach … Moment mal! Irgendwas stimmt nicht. Ich stehe auf und schaue aufs Handy. 4.39 Uhr. Oh mein Gott! Was habe ich falsch eingestellt? Hat die Smart-Funktion bei der Einschlafmelodie versagt? Argghhh! Vielleicht liegt das Handy doch zu weit weg vom Tracker?!

6.55 Uhr:

Ich wache auf. Nicht weil mich ein angenehmes Wellenrauschen (Melodie „Morgen am See“) vom Traumland in die Wirklichkeit holt, sondern weil sich das Wasserplätschern mit dem unangenehmen Summen des Vibrationstons mischt. (Also hier ein wichtiger Tipp: Wenn ihr in eurem Telefon Ruftöne oder die Lautlos-Einstellung mit Vibration gekoppelt habt, unbedingt vorm Schlafengehen entkoppeln.) Nachdem das Vibrieren verstummt ist, lege mich wieder ins Bett und döse noch ein bisschen.

7.10 Uhr:

Mein Radiowecker springt an und das Wellenrauschen aus der Sleepace-App mischt sich mit Rock und Pop aus den Achtzigern. Sicher ist sicher, damit ich nicht verschlafe. Ich gucke mir den Schlafbericht auf meinem Handy an. Mein Schlafergebnis ist 93 von 100. „Hervorragend“ sagt die App. Die Schlafzeit stimmt allerdings nicht. Gemessen wurde ab 23 Uhr, ich bin aber erst um kurz nach Mitternacht eingeschlafen. Liegt daran, dass ich die Überwachungsdauer vorab auf ab 23 Uhr eingestellt ab. Nächster Tipp: Erst die Überwachungsdauer einstellen, wenn ihr tatsächlich ins Bett geht. Manuell kann ich im bereits erstellten Bericht die Schlafdauer nicht verändern, nur Notizen hinzufügen.

Schaue ich mir meine Schlafkurve an, wurde um 4.39 Uhr gemessen, dass ich einen leichten Schlaf hatte, nicht dass ich wach war. Mein Tiefschlaffaktor liegt bei 23 Prozent. Hm, klingt jetzt irgendwie nicht so erholsam. Die Erklärungstexte in der App könnten ausführlicher sein, da man nicht genau weiß, welche Werte gut oder schlecht sind. Meine „Bewegung“ war „unzureichend“. Das hört sich an, als hätte ich mich nicht genügend bewegt, aber ich glaube, das Gegenteil ist gemeint.

Ach ja, vielleicht auch gut zu wissen: Bei angeschaltetem Bluetooth im Flugmodus hat mein Iphone 6 etwa 20 Prozent Akkuleistung verbraucht. Also immer auf einen halbwegs geladenen Akku achten, damit das Mini-Schlaflabor arbeiten kann.

Ich würde sagen, ich strebe in den nächsten Nächten 100 Punkte an.

Auswertung & Fazit im Überblick

 

Für alle, die ihren Schlaf überwachen möchten, bietet das Schlaflabor in Mini-Form viele Funktionen. Die Kopplung von Gerät und App war etwas kompliziert, ebenso die Einstellungen der App-Funktionen. Punkten konnte die App bei den tollen Einschlaf- und Aufwachmelodien, 18 wurden insgesamt bei der Ersteinrichtung zum Download zur Verfügung gestellt. Das Analyse-Dashboard  in der Sleepace-App ist übersichtlich, die Erklärungstexte könnten aber detaillierter ausfallen. Nette Gimmicks: Kennt man weitere App-Nutzer, kann man seine Schlafanalysen auch untereinander teilen. Außerdem lässt sich eine Erinnerungsfunktion fürs Ins-Bett-gehen einstellen. Und die App gibt auch weitere Ratschläge für besseren Schlaf. Na dann gute Nacht!

Wer neugierig geworden ist, kann sich im Online-Shop von Pearl mehr Infos zum Produkt holen. Dort ist es auch für 39,90 Euro erhältlich. Der Schlaftracker wurde uns von der Pearl GmbH zum Test zur Verfügung gestellt.

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UPDATE:
Clutch #2 kann übrigens hier bestellt werden. Erscheinungstermin ist der 13. September 2017.

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Clutch-Redaktion